Nagoya im Februar 2024.

Eigentlich ein Satz der nicht viel Besonderheiten verspricht. Wäre da nicht.

Viele fangen im Kyudojo Frankfurt mit einem Schnupperkurs über 4 Tage an. Weil sie Interesse am Bogenschießen haben. Weil sie Interesse an Japan haben. Weil sie sich vorher schon mit japanischen Kampfkünsten beschäftigt haben. Weil sie am Dojo vorbeigelaufen sind und neugierig wurden.

Was dann kommt ist eine mehr oder weniger lange Zeit. In dieser beschäftigt sich der einzelne mit dem, was die Trainer sich aufopfernd bemühen zu vermitteln. Oder hört einfach wieder auf.

Für die die dabeibleiben besteht die Zeit aus Training bei (viel) Wärme und manchmal auch viel Kälte. Aus persönlichen Erfolgen und Frustrationen, nicht weil der blöde Pfeil nicht dorthin fliegt wo er soll, sondern weil der Arm oder die Hand doch im letzten Moment gezuckt und die ganze schöne Form durcheinander gebracht haben.

Dann kommen die Prüfungen. Prüfungen, bah, habe ich doch schon im Berufsleben, warum also hier auch noch mal. Aber guck, es findet sich der eine oder andere mit dem es sich auf die Prüfung vorbereiten lässt. Und es macht Spaß. Nicht nur die Vorbereitung, sondern auch die Kyu Prüfung. Und während der Prüfung gibt es Trainer die auch Prüfer sind. Diese wirken manchmal distanziert, prüfend, aber zeigen doch den einen oder anderen Kniff. Und können auch lächeln, lachen und sich freuen, wenn die Umsetzung des zu Vermittelnden gelingt.

Und dann kommt die Situation, dass Nagoya im Februar 2024 angesprochen wird. Shodan Shinsa, also die Prüfung (echt, schon wieder?) zum ersten Dan im Kyudo. Ist man dann ein Meister? Was muss ich denn da noch zusätzlich können? Muss man dazu nervös sein? Wie kommt man nach Nagoya, das liegt doch in Japan, wer kommt mit oder muss man allein in die Fremde?

Alles halb so wild, die Trainer haben ihr Bestes gegeben, man ist übervorbereitet. Die Anderen die mitfahren haben Erfahrungen mit Japan, der Reise, Hotels, Transport und vielem mehr und teilen dies mehr als bereitwillig. Also buchen, warten, fliegen und in Japan ankommen.

Gemeinschaftlich in den Kyudo Laden in Tokyo gehen und die letzten Kleinigkeiten einkaufen, Tickets für den Shinkansen besorgen und als Gemeinschaft des Ringes, äääh, nee, falscher Film, als Gemeinschaft des Bogens nach Nagoya fahren. Ebiken als Wegzehrung, Hotel in Nagoya beziehen und als erstes zur Halle fahren in dem das große Spektakel seinen Lauf nehmen soll. Dann kennt man ja schon den Weg und morgen früh sollte alles klappen.

Spoiler, nein, hat es nicht. Trotzdem an der Halle ankommen, zwei Tage intensives Vorbereitungsseminar mit sehr verständnisvollen (japanischen) Prüfern, zur Vorbereitung. Kein Problem, machen wir mit Links. Und jede Menge neue Leute die man kennenlernt, aus allen Herren/Frauen/wasauchimmer Ländern. Abends dann durch ein Mitglied der Truppe in die besten Restaurants in Nagoya entführt zu werden und Spezialitäten die auf der Zunge zergehen und die Geschmacksknospen erblühen lassen.

Apropos, die Kirschblüte haben wir nicht gesehen, dafür war es noch zu kalt und zu früh.

Dann der letzte Tag. Der Tag der Prüfung. Morgens rechtzeitig hin, angemeldet, die Organisation war phantastisch, umgezogen, gewartet, die anderen mit Video aufgenommen, damit man was zu zeigen und zu verbessern hat, und dann ist man selber dran. Für ca. 8 Minuten und zwei Pfeile der ganze Aufriss. Aber toll war es. Kein Problem. Die Vorbereitung hat es eben gemacht. Das Ergebnis kommt dann in zwei bis vier Wochen. Na dann.

Für alle kam dann nach einem supertollen Abendessen der Moment, wo wir dann in Japan unterschiedliche Ziele angegangen sind. Zum Wandern, zum Sightseeing, zum Trainieren, Familie besuchen, zum Erkunden von neuen Gegenden, Schreine, Burgen, Kaufhäuser, alles war dabei.

Zwei Wochen später ging es dann wieder mit dem Flieger zurück. Oh ja, schön war es gewesen. Bis das Flugzeug gelandet war, die Sim Karte gewechselt und man die Emails lesen konnte. Bestanden? Bestanden! Nee, doch, oooh, klasse! Ja, die Zeit und Mühen haben sich gelohnt.

Natürlich hat es sich die Bande in Frankfurt nicht nehmen lassen am ersten gemeinschaftlichen Sonntagstraining eine kleine Graduierungsparty zu schmeißen. So sind wir halt. Wer hart trainieren kann, kann auch mal gut feiern.

Nagoya im Februar 2024, gerne wieder – geht nicht, aber schauen wir mal was 2025 oder 2026 so bringen!

(Bilder folgen)

Anmerkung des Vereins:

Vielen Dank für den tollen Bericht von Christian.

Wir freuen uns mitteilen zu dürfen, dass Cindy, Christian und Shintaro den Shodan (1. Dan) und Mari den Yondan (4.Dan) bestandenen haben!
Herzlichen Glückwunsch!